Beschreibung

 

Der Lagotto Romagnolo ist ein Hund  von mittlerem bis kleinem Umfang mit rustikalem Aussehen.

Er ist  stark gebaut, sehr gut proportioniert, mit dichtem und gelocktem  Haar mit wolliger Struktur.

Sein Ausdruck ist aufmerksam,  intelligent und lebhaft.

Der Lagotto Romagnolo ist ein friedlicher, fröhlicher, nicht-  aggressiver Hund.

 

 

Bei seiner Betrachtung gewinnt man den Eindruck  von antiken, archaischen Dingen, die auf wunderliche Weise bis  zu uns gelangt sind und der Zeit, der Geschichte und den  menschlichen Ereignissen getrotzt haben.

 

Aussehen:

Mittelgroß, athletisch gebaut, robust.

Fell dicht  gelockt, feine Unterwolle.

 quadratisch, gleich hoch wie lang, harmonisch.

 

Abstammung:

Sein Urvorfahr war der frühere Barbet.

 

Farbe:

Einfarbig schmutzig-weiß (bianco),

schmutzig-weiß mit braunen (bianco marrone) oder

orangefarbenen Flecken (bianco arancio),

einfarbig braun (marrone) ,

einfarbig orangefarben (arancio)

oderbraun geschimmelt (roano marrone).

orange, weiß-orange,

Braunschimmel

 

 

Größe und Gewicht: 

Rüden 43 bis 48 cm, 13-16 kg

Hündinnen 41 bis 46 cm, 11-14 kg

(Größe: Toleranz + - 1 cm)

 

Lebenserwartung:

Bis zu 14 bis 16 Jahre

 

Entstehungsgeschichte

 

LagottoKunst

 

Der Lagotto Romagnolo war  ursprünglich eine Wasserapportierrasse.

Schon im 15. Jahrhundert  taucht auf Gemälden von Andrea Mantegna ein Hund auf, der dem  Lagotto sehr Ähnlich war. 

  

 DER ÄLTESTE WASSERHUND

 

Das der Lagotto wahrscheinlich der Älteste unter den bekannten  Wasserhunden ist, lässt sich aufgrund historischer Quellen und  geografischer Überlegungen annehmen. Wir haben unwiderlegbare  Beweise für die Präsenz des Lagottos in den Lagunen von  Comacchio und den Sumpfgebieten in der Niederebene der Romagna  bereits ab 1600: In der Tat haben sie zu jener Zeit die "Vallaroli",  pittoreske Persönlichkeiten, in ihren Aktivitäten begleitet, die  vor den großen Trockenlegungen Ende des 19. Jahrhunderts die  wirklichen Seelen jener wildreichen Lagunen waren.

 

 

DER TRÜFFELHUND

 

Eine weitere Tätigkeit der Vallaroli war die Trüffelsuche.  Unzertrennlicher Begleiter von ihnen war der kleine Lagotto,  Hüter des Bootes und des Hauses sehr guter Apportierer und  Auffinder vor allem von Blässhühnern, als Hunderte von Booten in  den bekannten "rastrelli" Schwärme von Tausenden dieser Vögel  umkreisten und wahre Massaker anrichteten. Der Lagotto schwamm  oft auch während der kältesten Tage stundenlang, manchmal auch  unter Wasser, auch durchbrach er oft die Eisschicht, um dann die  erlegten Vögel auf das "Paddelboot" zu bringen. Ein Verhalten,  das wir als "amphibisch" definieren können, ermöglicht durch die  Kompaktheit des sehr lockigen Hundefells mit reichlich  Unterwolle.

 

Der Name "Lagotto" rührt daher vermutlich vom Einsatz als  Wasserhund her. Die herausragende Anlage zur Suche, die große  Bereitschaft zur Arbeit und der ausgezeichnete Geruchssinn  machten dann aus dem Lagotto einen effizienten Trüffelhund.  Aufgrund der Trockenlegungen, die im Laufe der Jahrzehnte die  immensen Sümpfe von Comacchio und der Romagna immer weiter  schrumpfen und die Vallaroli fast ganz verschwinden ließen,  verlor auch der Lagotto mehr und mehr seine Funktion als  Wasserhund und spezialisierte sich immer stärker als  Trüffelsucher. Die Übergangszeit ist zwischen 1840 und 1890  datierbar.

 

DAS NUTZTIER

 

In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen waren fast alle  Hundehelfer der Trüffelsucher der Romagna und der umliegenden  Gebiete Lagotti.

 

Durch umweltbedingte Veränderungen des Ökosystems war der  Trüffel nicht mehr in den Ebenen, sondern nur noch in den Hügeln  zu finden.

 

Bereits ab 1920 war der Lagotto in den Tälern des Apennins der  Romagna, dem Tal des Senio, des Lamone und besonders im Tal des  Santerno, in Casalfiumanese, bekannt, wo der Herrenfriseur  "Pippo" und der Leierkastenmann "Bagaretta" begannen, den  gelockten, als Trüffelsucher nunmehr sehr erfahren gewordenen  Sumpfhund zu züchten, zu verbreiten und bekannt zu machen.

 

 

DAS GESCHÄFT MIT DEN TRÜFFELN

 

Natürlich interessierten sich zu jener Zeit auch bereits andere  Persönlichkeiten für den Lagotto. Es muss jedoch gesagt werden,  dass die Trüffelsucher bei der Zucht immer vollkommen empirisch  (außerhalb jeder genetischen Regel) vorgegangen sind, da es nur  auf das sofortige praktische Ergebnis (den besten Trüffelhund,  Lagotto oder nicht Lagotto) ankam. Das Hauptziel jedes  Trüffelsuchers war immer, eine Art idealen Hund zu erhalten,  welcher sich nach vollständiger Auslöschung des Jagdinstinktes  speziell der Trüffelsuche widmete. Die Konkurrenz in diesem  Geschäft ist erbarmungslos, und der Neid, das Misstrauen, die  Schlauheit, die Unehrlichkeit, der Egoismus und manchmal die  Grausamkeit gehören zum Alltag. Kein Wunder, geht es doch um  viel Geld. Für ein Kilogramm Trüffel werden je nach Sorte  horrende Preise bezahlt

 

VOM ARBEITSHUND ZUR RASSE

 

Der Lagotto lebte in einer Welt, in der das "Sich-mit-Hunden-  Beschäftigen" sehr wenig mit "Hundeliebhaberei" und noch weniger  mit "Kynologie" zu tun hatte und sich die Zucht nur auf Leistung  ausrichtete. Eingekreuzt wurden im Laufe der Zeit Pointer,  Pudel, Setter, Spinone, Breton, Bracke und vermutlich noch  weitere Rassen.

 

Gegen Ende der siebziger Jahre beschloss eine Gruppe von  tüchtigen Hundeliebhabern der Romagna, die genetische und  morphologische Rekonstruktion des Lagottos zu beginnen, und er  wurde gerade noch rechtzeitig aus dem Tunnel ohne Rückkehr der  Ausrottung geholt.

 

Die Wiedervereinigung der zwei parallelen Geschichten des  Lagottos (die seiner Lagunenursprünge und die der Apenninhügel)  schuf die Voraussetzung, um die Rasse wieder zur Reinheit  zurückzuführen.

 

Im Laufe von 20 Jahren wurden Forschungsversammlungen und  -treffen organisiert, bei denen die Hunde untersucht, gemessen,  tätowiert, fotografiert und in ein entsprechendes Register  aufgenommen wurden. Es wurden die Blutlinien rekonstruiert, und  es wurde versucht, den unbedachten Züchtern die grundlegenden  Aufgaben für eine rationalere und wissenschaftlichere  morphogenetische Auswahl zu geben.

  

In diesen Jahren hat die Rasse eine entschiedene Entwicklung in  Richtung einer genau definierten Typologie gezeigt, die wir  heute als wirklich homogen definieren können. Mit der Gründung  des Club ltaliano Lagotto, die 1988 in Imola erfolgte, und der  heute über 400 Mitglieder zählt, wurden die Voraussetzungen für  eine offizielle Anerkennung der Rasse seitens des ENCI (Ente  Nazionale della Cinofilia Italiana) geschaffen, welche im  Februar 93 erfolgte.

 

Die Anerkennung durch die FCI erfolgte im März 95.

  

ARBEITSMÖGLICHKEITEN UND ZUCHT

 

Im Hundesport ist er für jede Disziplin ohne Schutzdienst  bestens geeignet,  z. B. Agility, Begleithund, Obedience,  Suchhund, Fährtenhund, Sanitätshund, Katastrophenhund, usw.

 

Die sprichwörtliche Vielseitigkeit des Lagotto Romagnolo  zusammen mit der lebhaften Intelligenz und Genügsamkeit hat aus  ihm einen sehr widerstandsfähigen Hund gemacht.

 

Das schwedische Militär hat Lagotto Welpen für die Ausbildung zu  Drogensuchhunden importiert.

 

Wichtig ist, dass der Lagotto vollen Familienanschluss hat, nur  dann entfaltet er sich richtig - er arbeitet nur, um seinem  Menschen zu gefallen, um ihm Freude zu bereiten - wobei ihm  seine Vergangenheit als Boots- und Wasserapportierhund und seine  Gegenwart als Trüffelhund sehr helfen, liegen ihm doch  Apportieren, Revieren und ein beständiges, unermüdliches Suchen  im Blut. Zuhause zeigt er alles Ungewöhnliche zuverlässig durch  Bellen an.

 

Im Jahre 1995 wurde der Lagotto  Romagnolo von F.C.I. vorläufig als Rasse anerkannt.

 

Die  offizielle Anerkennung durch die F.C.I und somit weltweit als  Rasse erhielt der Lagotto Romagnolo am 06.07.2005! Gruppe 8 FCI - Standard Nr.  298

 

Siehe Beschreibung FCI